Eltern entdecken mit Kindern die Natur

Dass Kinder ihre Freizeit in der Natur oder überhaupt draußen an der frischen Luft verbringen, war früher selbstverständlich. Im Jahr 1990 noch gaben rund drei Viertel der Sechs- bis Zwölfjährigen an den größten Teil ihrer Freizeit draußen zu verbringen. Etwa 20 Jahre später sind das in derselben Altersgruppe nur noch 21 Prozent, Tendenz fallend.

Auch bei Befragungen von Eltern wird dieser Trend sichtbar. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov fand bereits vor einigen Jahren folgendes heraus: 77 % sagten, dass sie sich als Kinder häufiger draußen aufgehalten haben als ihre eigenen Kinder heute 81 % würden gerne mehr Zeit mit ihren Kindern draußen verbringen. 68 % haben Bedenken ihre Kinder ohne Beaufsichtigung draußen spielen zu lassen.

Eltern mit Kindern die Natur entdecken

Keine Zeit für die Natur?

Man würde meinen, dass dies vor allem Kinder in der Stadt betrifft, da dort die natürlichen Möglichkeiten häufig nur begrenzt zur Verfügung stehen. Doch auch in ländlichen Regionen halten sich Kinder die meiste Zeit in Haus und Wohnung auf. Ein Grund ist sicherlich auch, dass viele Kinder ganztägig im Kindergarten oder in der Grundschule betreut werden und einfach die Zeit fehlt, danach noch durch die Natur zu stromern, wenn stattdessen Hausaufgaben, Aktivitäten im Verein oder Freunde in sozialen Netzwerken auf die Kinder warten.

Ein Grund mehr für Eltern die wertvolle Zeit am Wochenende oder in den Ferien gemeinsam mit den Kindern draußen zu verbringen. Doch damit Kinder so richtig in die Natur eintauchen können, sollten sich Eltern einige Dinge zu Herzen nehmen. Der erste Schritt ist schon getan, wenn Eltern Kindern die Möglichkeit schaffen, die Natur zu entdecken. Auch in der Stadt gibt es davon jede Menge: statt nur den Spielplatz auch den umliegenden Park besuchen, dort ein Picknick veranstalten, einen Ausflug in den botanischen Garten machen, im Hinterhof ein kleines Blumen- oder Gemüsebeet anlegen, Verwandte oder Freunde mit Garten besuchen, oder oder oder …

Wenn sie erstmal draußen sind, warten zahllose Möglichkeiten

Wenn Kinder sich normalerweise nur selten in der Natur aufhalten, müssen Eltern ihnen Zeit geben. Bei einem Spaziergang im Park oder Wald brauchen die Kinder häufig eine Weile bis sie die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, entdecken. Oft fangen die Kinder als erstes an Dinge zu sammeln. Steine, Stöcke, Schneckenhäuser, Blätter, Kastanien – je nach Jahreszeit und Art kann da schnell eine beträchtliche Sammlung entstehen. Eltern sollten die Sammelleidenschaft ihres Kindes unterstützen, indem sie zuhause den Raum dafür geben und die Begeisterung ihres Kindes ernst nehmen. Natürlich werden die Kinder dabei auch mal schmutzig.

Wer nicht nur bei schönem Wetter auf den Wegen entlang läuft, sondern das Unterholz auch bei Regenwetter erkundet, kann noch viel mehr entdecken. Also legen Eltern am besten ein paar Kleidungsstücke für solche Erlebnisse beiseite. Ganz wichtig ist es auch, dass Eltern ihren Kindern auch etwas zutrauen. Wackelige Baumstämme, glitschige Matschwege und Co bieten Herausforderungen für alle Sinne. So lernen Kinder Risiken kennen und entdecken ihre persönlichen Fähigkeiten. Ganz besonders viel Erfahrungen können die Kinder beim naturnahen Familienurlaub sammeln. Sollte der Urlaub der Eltern nicht für die gesamten Ferien reichen, bietet ein Feriencamp an der Ostsee eine gute Alternative. Dort steht dann die Erkundung der Fauna und Flora an Strand und Küste im Mittelpunkt.