Unterschiede zwischen Ostsee und Nordsee
Wer seine Ferien an der Küste verbringen möchte, hat in Deutschland die Wahl zwischen Ostsee und Nordsee. Mildes Wetter an der Ostsee oder raues Klima an der Nordsee? Es gibt noch viele weitere Unterschiede zwischen den beiden Meeren.
In der Ostsee ist das Wasser immer da
Die Ostsee, auch Baltisches Meer genannt (englisch: Baltic Sea) ein Binnenmeer des Atlantiks. Das bedeutet, dass es fast komplett von Land umgeben ist und nur durch eine Meerenge mit dem Atlantik verbunden ist, bei der das gegenüberliegende Ufer mit bloßem Auge zu sehen ist. Die Ostsee hat diesen relativ schmalen Zulauf zwischen Dänemark und Schweden, am Kattegat.
Daher sind auch die Gezeiten, also Ebbe und Flut, in der Ostsee mit rund 15 cm Unterschied der Wassertiefe kaum spürbar. Denn während des Gezeitenwechsels kann nicht genug Wasser durch diese Engstelle angezogen werden. Somit ist in der Ostsee immer genug Wasser zum Baden, Segeln oder Surfen vorhanden. Die Ostsee entstand in der Weichsel-Kaltzeit vor 10.000 bis 14.000 Jahren. Sie ist somit verglichen mit der Erdgeschichte noch recht jung. Sie hat eine Ausdehnung von rund 410.000 Quadratkilometern und eine durchschnittliche Tiefe von nur 52 Metern. Der tiefste Punkt liegt fast 460 Meter unter der Wasseroberfläche.
Von Ebbe und Flut geprägt
In der Nordsee dagegen ist ein Randweer des Atlantiks, weshalb Ebbe und Flut dort auch viel stärker ausfallen. Der Tidenhub, also der Höhenunterschied zwischen dem Stand bei Niedrig- und Hochwasser, liegt hier bei zwei bis dreieinhalb Metern. Bei Ebbe werden dann auch die Wattflächen sichtbar, die einen der größten, artenreichsten Lebensräume im westlichen Europa darstellen.
Von den Niederlanden bis Dänemark erstrecken sich rund 10.000 Quadratkilometer mit Sandbänken, Prielen, Flachwassern und Dünen, welche das Wattenmeer einzigartig machen. Daher wurde es im Jahr 2009 von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Die Nordsee hat sich über einen Zeitraum von zirka 350 Millionen Jahren gebildet und immer wieder verändert. Die heutige Form gibt es wie die Ostsee seit der letzten Kaltzeit. Die Nordsee ist mit 575.000 Quadratkilometern um einiges größer als die Ostsee und auch im Durchschnitt mit 94 Metern fast doppelt so tief (tiefster Punkt 725 Meter).
Natur und Landschaft
Insgesamt liegt der Salzgehalt der Ostsee viel tiefer als der der Nordsee. Am höchsten ist er mit 1,8 % im Westen des Meeres kurz hinter dem Zulauf. Im östlichen Bereich liegt er nur noch bei 0,3 %. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt. Seesterne leben zum Beispiel nur im Westen der Ostsee und für Seeigel ist sogar der dortige Salzgehalt zu gering. Sie gibt es nur in der Nordsee. Seit etwa 35 Jahren strömt nur noch etwa alle zehn Jahre sauerstoffreiches Salzwasser in großen Mengen in die Ostsee, was für die Flora und Fauna dort überlebenswichtig ist.
An beiden Meeren gibt es sehr unterschiedliche Küstenformen. An der Ostsee finden sich vor allem in Schleswig-Holstein hauptsächlich Förden und Bodden, bei denen die Buchten weniger oder mehr von Land umgeben sind. Auch die Kliffküste wie sie auf Rügen bei den Kreidefelsen zu finden ist, ist ein typisches Merkmal. Die Nordsee ist von Flachland mit Sand- oder Geröllküsten geprägt. Wer im Sommer insbesondere die milden Temperaturen an der Ostsee zum Baden oder für Wassersport nutzen möchte, der sollte eines unserer Ferienlager an der Ostsee oder Sprachreisen in Dahme besuchen.