Ab wann können Kinder das Segeln lernen?

Die meisten Kinder haben ein hohes Bewegungsbedürfnis und lieben es Sport zu treiben. In den Sommerferien bietet sich natürlich der Wassersport an. Denn dabei bekommt man auch gleich eine schöne Abkühlung, wenn die Temperaturen auf dem Thermometer weit nach oben klettern. Natürlich wohnt nicht jeder an der Küste in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern, um einen Trendsport wie Segeln einmal auszuprobieren.

Doch im Rahmen von Feriencamps an der Ostsee ist das auch für Kinder und Jugendliche von weiter her möglich. Bevor Eltern ihren Nachwuchs jedoch in einem Ferienlager mit dem Thema Segeln anmelden, wollen sie natürlich wissen, ab welchem Alter dies überhaupt möglich ist. Gibt es gewisse körperliche Voraussetzung, was Kraft und bestimmte Fähigkeiten angeht, die erfüllt sein müssen? Welches Wasserfahrzeug ist das beste für den Einstieg? Hier folgen ein paar Infos, die Ihnen bei der Entscheidung helfen werden, ob Segeln bereits für ihren jungen Nachwuchs der richtige Sport ist.

Spaß ist viel wichtiger als Talent und Fähigkeiten

Wie bei jedem anderen neuen Hobby oder Interessensgebiet gilt die Regel, dass die Kinder Spaß an der Sache haben wollten. Ohne Eigenmotivation geht es nun mal nicht. Sind die Eltern begeisterte Segler und war das Kind schon häufiger bei kleinen Segeltörns mit dabei, heißt das nicht automatisch, dass es diesen Sport gern selber ausüben würde. Am besten finden die Jungen und Mädchen das bei einem Schnupperkurs heraus.

Solche finden zum Beispiel in den Sommerferien an der Ostsee statt. Hier erlernen die Kinder innerhalb einer Woche die Grundlagen des Segelns. Dies bietet ihnen eine gute Basis, bei der Entscheidung für oder gegen diesen Trendsport. Wenn die Eltern selber keine Segelerfahrung mitbringen, kommen Kinder vielleicht selber auf die Idee gerne einmal das Segeln selber auszuprobieren.

In den Sonnenuntergang segeln

Vielleicht haben sie im Urlaub am Strand andere Wassersportler dabei beobachtet, wie sie über die Wellen dahingleiten. Oder sie hatten die Gelegenheit auf einem Boot, Katamaran oder etwas Ähnlichem mitzufahren und sind dadurch auf den Geschmack gekommen. Als Eltern dürften Sie dann vor der Frage stehen, ob Ihr Kind bereits alt genug zum Segeln lernen ist und welche körperlichen Voraussetzungen es mitbringen muss.

Individueller Entwicklungsstand statt Mindestalters

Grundsätzlich gibt es kein festgelegtes Mindestalter. Ein allgemeiner Richtwert könnte das Alter um die sechs Jahre sein. Schließlich müssen die Kinder schwimmen, an Wasser und Wellen gewöhnt sein und sich sicher auf einem Boot bewegen können. Also, eine gewisse Koordinationsfähigkeit und Balance sind definitiv hilfreich. Sinnvoll dürfte es sein, wenn die Kinder vielleicht etwas älter sind und dadurch dann viel eher Erfolgserlebnisse haben.

Auch können sie dann besser einschätzen, ob das Segeln für sie die richtige Wahl ist. Von der körperlichen Entwicklung her kann es durchaus sein, dass ein Sechsjähriger einem Achtjährigen deutlich voraus ist, was Motorik oder Auffassungsgabe angeht. Schließlich ist jedes Kind anders. Hierbei haben also weder die Sportnoten noch das Körpergewicht eine relevante Aussagekraft. Die Schwimmfähigkeit sollte jedoch soweit ausgeprägt sein, dass das Kind sich eine Weile alleine über Wasser halten kann und von dort aus auch wieder ins Boot klettern kann.

Ein Seepferdchen-Abzeichen ist im manchen Fällen dafür nicht ausreichend. Und die Kinder müssen sich im Wasser natürlich wohl fühlen und keine Angst verspüren, wenn ihr Kopf mal kurz unter eine Welle gerät. Je nachdem, ob die Kinder auf einem Katamaran oder einem Optimisten segeln lernen, sollten sie in der Lage sein, ihre Ausrüstung selber zu handhaben. Einen Optimisten können bereits sehr junge Segler alleine zu Wasser lassen und auf dem Wasser kontrollieren. Bei einem Katamaran benötigen sie dagegen in jedem Fall Unterstützung. Aber mit diesem Wasserfahrzeug sind sie ja auch nicht alleine unterwegs.

Die Segelcrew vor dem Start

Die geistige Entwicklung der Kinder spielt eine Rolle

Die Kinder müssen einige grundlegende Dinge zur Handhabung des Bootes verstehen, Wind- und Wetterverhältnisse richtig einschätzen sowie je nach Situation die richtigen Knoten knüpfen können. Für manche Kinder stellt schon ein Bereich eine große Herausforderung dar und auf See kommen dann noch die anderen Aspekte hinzu. Hier kommt das Kind dann mal schnell an seine Grenzen und muss mit dem einen oder anderen frustrierenden Erlebnis klarkommen.

Auch wenn andere Kinder im Kurs schneller Fortschritte machen oder das Boot sich im Wind anders verhält als angenommen, obwohl das Kind eigentlich alles richtiggemacht hat, erlebt das Kind mal schnell die eine oder andere Enttäuschung. Mit einer solchen umzugehen, muss so manches Kind erst einmal lernen. Doch genau aus so einer Situation kann es dann gestärkt hervorgehen. Eltern sollten möglichst neutral einschätzen, ob ihr Kind von der mentalen Entwicklung her schon in der Lage ist, mit den gerade erwähnten Situationen umzugehen und ob es grundlegende physikalische Zusammenhänge erfassen kann. Ist dies der Fall, so spricht nichts gegen ein Segelcamp für Kinder zum Beispiel in den Sommerferien an der Ostsee.

Segeln lernen für Kinder - ein besonderes Erlebnis in jungen Jahren

Wenn Kinder möglichst selbstständig das Segeln lernen wollen, dann ist der Optimist als Einsteiger-Boot am besten geeignet. Er dient seit Jahrzehnten als die optimale Lösung für Segelanfänger. Aufgrund seiner Konstruktion ist er quasi unsinkbar und kentert nur sehr selten. Er ist einfach zu handhaben, sodass die Kinder mehr Aufmerksamkeit auf ihre Umgebung und das Segeln selbst legen können. Sie können ihn auch in jungen Jahren schon alleine zu Wasser lassen und auftakeln.

Das ist dann für ihr Selbstbewusstsein definitiv sehr förderlich. Auf einem Katamaran hingegen kommt es viel auf Teamwork, gegenseitiges Vertrauen und etwas mehr technisches Verständnis an. Bei beiden Typen lernen die Kinder viel über die Konsequenzen von bestimmten Handlungen und schulen ganz nebenher ihre Reaktionsfähigkeit.

Sie lernen, was es heißt Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Denn auf dem Wasser sind noch andere Menschen unterwegs und selber in Gefahr bringen, sollen sich die Kinder natürlich auch nicht. Hat Ihr Kind Interesse daran den Segelsport einmal selbst zu erleben, dann lassen Sie es doch in den nächsten Sommerferien eine Woche in ein Segelcamp für Kinder fahren. Ist Ihr Nachwuchs schon im Teenageralter, kann er natürlich auch das Segeln ausprobieren. Hierfür gibt es Jugendcamps Segeln, die sich einen altersgemäßen Einstieg in das Thema bieten.