Was ist schwieriger, Windsurfen oder Kiten?

Wer einen Einstieg in die faszinierende Welt des Wassersports wagen will, hat die Qual der Wahl: Wind- oder Kitesurfing? Wellenreiten oder abheben? Besonders wenn es um die eigenen Kinder geht, fällt vielen Eltern die Entscheidung schwer: Welche Sportart ist für den Liebling am besten geeignet, welche ist schwieriger zu erlernen? Schließlich will man den kleinen Schatz weder unter- noch überfordern. Ganz generell ist Windsurfing der ideale Einsteigersport, der sich schnell und leicht erlernen lässt. Kitesurfing ist etwas komplexer und bestens für Kinder mit großer Sportbegeisterung und ein wenig Adrenalinhunger geeignet.

Was ist schwieriger? Windsurfen oder Kitesurfen?

Was ist Windsurfen?

Surfen ist für viele Kinder ein großer Traum: Auf dem Board über Wasser und Wellen jagen, den Wind bezwingen, eins werden mit dem Ozean. In den 1960er Jahren entwickelte sich das Windsurfing als neuartige Kreuzung zwischen Segeln und dem herkömmlichen Surfen und wurde bald darauf zum Trendsport des Jahrzehnts. Und auch vor Deutschland machte der Boom nicht halt – Hobby-Windsurfer machten im Sommer nahezu jeden See, Fluss oder Küstenstreifen unsicher. Mittlerweile finden unzählige Wettkämpfe in dieser Disziplin statt, sogar Olympia nahm das Windsurfing mit ins Programm auf.

Der Trendsport grenzt sich vom herkömmlichen Surfen ab und nutzt die Komponente Wind deutlich effektiver aus: Mittels Gabelbaum und Trapez wird ein aerodynamisches Segel am Surfboard befestigt, welches es dem Surfer ermöglicht, „hart am Wind zu surfen“. Während der herkömmliche Surfer in erster Linie von den heranrollenden Wellen abhängig ist, ist der Windsurfer stets in Action. Dank des Segels kann er sich nur mit Hilfe der Windkraft gleitend übers Wasser bewegen und dabei die eine oder andere Welle mitnehmen. Hinzu kommt eine völlig neue Ebene der Gestaltungsfreiheit: Windsurfer sind nicht umsonst für ihre coolen Moves bekannt! Mit Board und Segel abheben und mal eben einen kleinen Salto in der Luft vollführen? Für den geübten Windsurfer kein Problem!

Wie schnell lässt sich Windsurfen erlernen?

Das Tolle am Windsurfing: Es ist nicht halb so schwer, wie es aussieht. Wie bei jedem Sport gibt es natürlich auch hierbei gewisse Tücken und Kniffe, die erlernt werden wollen, dennoch gehört Windsurfing generell zu den anfängerfreundlichsten Wassersportarten überhaupt. Besonders für Kinder, welche gerne surfen lernen möchten, bietet die Kombination aus Segel und Board zusätzliche Sicherheit und Stabilität. Denn: Vor allem junge Anfänger haben noch kein rechtes Gefühl für den Umgang mit Wind und Welle, tun sich schwer damit, auf dem Board das Gleichgewicht zu halten. Das klassische Surfen wird hierbei schnell zum Risikosport mit hohem Verletzungsrisiko.

Beim Windsurfing dient das Segel als Stütze und Lenkapparat und verhindert ein ständiges Herunterfallen vom Board, was vor allem für Debütanten schnell sehr frustrierend sein kann. Beim Windsurfing lassen sich schnell sichtbare Erfolge erzielen – der Spaßfaktor steigt. Die Grundtechniken lassen sich innerhalb weniger Tage erlernen, ein wenig praktische Erfahrung – und schon kann es losgehen. In unserem Surfcamp an der Ostsee führen wir die Kids behutsam und mit viel Spaß an diesen aufregenden Sport heran und vermitteln ihnen innerhalb einer Woche das nötige Handwerkszeug.

Schwierigkeiten beim Windsurfen

Natürlich ist noch kein Windsurfer vom Himmel gefallen und auch dieser Sport birgt gewisse Herausforderungen in sich. Die Komplexität beim Windsurfing besteht in erster Linie in der notwendigen Körperbeherrschung. Die Kids müssen lernen, ihren Körper im Gleichgewicht zu halten und eine Einheit mit der jeweiligen Segelstellung bilden. Dies erfordert Balance und ein gewisses Fingerspitzengefühl – und natürlich viel Übung. Herausforderung Nummer 2: Windsurfer müssen das wichtigste Element ihres Sports kennen und einschätzen lernen: den Wind! Die Ausrichtung des Segels erfolgt manuell und muss an die jeweilige Windrichtung und –stärke angepasst werden. Auch hier gilt: Übung macht den Meister!

Kitesurfen lernen

Für wen eignet sich Windsurfen?

Windsurfing findet zwar bestenfalls auf dem Wasser – bei Anfängern jedoch auch häufig im Wasser – statt. Kleinere Bruchlandungen gehören am Anfang dazu und führen anders als bei zu Lande ausgeübten Sportarten hier auch zu keinerlei Schrammen und Beulen. Eine wichtige Voraussetzung muss jedoch zwangsläufig gegeben sein: Wer Windsurfing erlernen und betreiben will, muss schwimmen können. Kids, die übers Planschen im heimischen Pool noch nicht hinausgekommen sind, setzen sich bei diesem Sport einem unkalkulierbaren Risiko aus und sollten zunächst die grundlegenden Schwimmtechniken erlernen.

Ein Schwimmabzeichen ist zwar eine gute Startvoraussetzung, jedoch nicht unbedingt erforderlich. Wichtig ist, dass die Kids sich im Wasser sicher bewegen und sich vor allem auf ihre Fähigkeiten verlassen können. Ein wenig Schwimmerfahrung mit dem im Meer üblichen Wellengang und vielleicht auch leichten Strömungen ist hierbei definitiv von Vorteil. Auch wichtig: Kinder, die sich fürs Windsurfing interessieren, sollten unbedingt zuvor auch schon einmal getaucht sein bzw. das Gefühl kennen, für wenige Sekunden mit dem Kopf unter Wasser zu sein – denn dies lässt sich bei einem missglückten Manöver beim Windsurfing meist kaum verhindern. Alles in allem sollten die Kids einen angstfreien Umgang mit dem Element Wasser pflegen und sich selbst darin sicher und mit Spaß bewegen können.

Was ist Kitesurfen?

Kitesurfing ist eine noch recht junge Trendsportart, welche als Weiterentwicklung des Windsurfings betrachtet werden kann. Auch hierbei spielt das Element Wind eine übergeordnete Rolle, wird allerdings noch deutlich kreativer ausgenutzt: Beim Kiten wird statt einem Segel ein Lenkdrachen am Board bzw. am Surfer befestigt, mit Hilfe dessen der Kiter buchstäblich abheben kann. Die Faszination bei diesem Trendsport liegt ganz klar in der Überwindung der Elementargrenzen, im Außerkraftsetzen der Schwerkraft. Kiten kombiniert Luft- und Wassersport und macht den Kiter zum Wellencowboy und Drachenreiter in einem. Der Ursprung des Kitens liegt im Jahre 1994, hier wurde der Lenkdrachen zunächst mit Wasserskiern kombiniert, bis sich nach und nach das Surfbrett als Alternative durchsetzte.

Wie schnell lässt sich Kitesurfen lernen?

Auch das Kitesurfing ist natürlich keine Hexerei, auch wenn es sich schon deutlich komplexer als das Windsurfing darstellt. Wir beginnen in unserem in unseren Kitecamps zunächst mit einem theoretischen Einstieg in die Grundtechniken des Sports und führen mit den Kids einige Trockenübungen am Strand durch. Anschließend starten wir im Wasser mit dem sogenannten Bodydrag: Dabei lernen die Kids zunächst ohne Board, sich vom Drachen durchs Wasser ziehen zu lassen und erwerben so ein Gefühl für Geschwindigkeit und Zugkraft des Kites. Die erste Hürde ist der korrekte Start: Hierbei lernen die Kids, auf dem Board zum Stehen zu kommen, was für Anfänger schwieriger ist, als es aussieht.

Windsurfen lernen

Die richtige Position zum Wind sowie ein entsprechendes Maß an Körperbeherrschung sind von Nöten, um den Kite richtig zu platzieren und selbst dabei auf dem Board Halt zu finden. Ist dies geschafft, geht der Rest in der Regel wie von selbst – der Lenkdrachen übernimmt den Antrieb, der Kiter steuert. Anfänger können hierbei zunächst kaum mehr als der Windrichtung folgen, die coolen Moves, Saltos und Drehungen, die die fortgeschrittenen Kiter scheinbar mit Leichtigkeit vollführen, benötigen viel Übung und Erfahrung im Umgang mit Wind und Kite. Auch ist das Kitesurfing generell fehleranfälliger als das Wellenreiten: Wird der Kite minimal falsch zum Wind positioniert, verliert er seinen Zug und muss wieder neu ausgerichtet werden. Kinder, die sich für diesen Extremsport interessieren, sollten daher ein wenig Geduld und viel Motivation mitbringen. Dennoch lassen sich die wichtigsten Basics des Sports problemlos innerhalb von einer Woche erlernen.

Für wen eignet sich Kitesurfen?

Ähnlich wie beim Windsurfing ist auch hierbei eine gewisse Schwimmroutine absolut unabdingbar. Kids, die sich fürs Kitesurfing interessieren, sollten gute Schwimmer sein und auch keine Angst davor haben, einige Sekunden mit dem Kopf unter Wasser zu sein. Beim Kitesurfing kommt jedoch noch eine weitere Komponente hinzu: das Element Luft. Dank der Zugkraft des Lenkdrachens kann der Kiter durchaus auch schon einmal vom Wasser abheben und kleinere Sprünge über den Wellenkämmen vollführen.

Kinder, die sich für diesen Sport begeistern, sollten daher zu ihren Schwimmkenntnissen auch einen guten Gleichgewichtssinn mitbringen und nicht anfällig für Schwindel etc. sein. Außerdem ganz wichtig: Kiten ist ein unglaublich aufregender Sport, der das Leben um fantastische Erfahrungen bereichert und hilft, den eigenen Körper besser und intensiver kennenzulernen. Damit sich beim Kiten auch schnellstmöglich Erfolge einstellen, sollten die Kids ein hohes Maß an Begeisterung und Initiative mitbringen und sich nicht allzu schnell entmutigen lassen.

Schwierigkeiten beim Kitesurfen

Wer Kitesurfing erfolgreich betreiben will, benötigt ein gutes Gefühl für den Lenkdrachen und die jeweilige Windstärke. Ähnlich wie beim Drachensteigen an Land, ist die Gefahr groß, das Fluggefährt in einen „toten Winkel“ hineinzulenken – der Zug erschlafft, der Lenkdrachen muss neu ausgerichtet werden. Zudem müssen die Kids ein gewisses Feeling für die Bewegungen des Kites entwickeln und lernen, stets mit dem Wind zu surfen und auf Richtungsänderungen entsprechend schnell zu reagieren. Da hierbei sowohl beide Arme sowie die Beine koordiniert werden müssen, braucht es eine gute Körperbeherrschung sowie einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn und ein schnelles Reaktionsvermögen.

Fazit

Beide Sportarten bieten ihre ganz speziellen Reize und vor allem für Kinder völlig neue Körpererfahrungen. Windsurfing ist dabei vor allem für Anfänger geeignet, die zuvor noch keinerlei Berührungen mit Wassersport hatten: Es lässt sich leicht und schnell erlernen, hier können in kurzer Zeit Erfolgserlebnisse erzielt werden. Auch das Kitesurfing hat jede Menge zu bieten und richtet sich vor allem an adrenalinhungrige Kids, die sich ein wenig Action wünschen und sich dementsprechend auch etwas zutrauen. Ein schneller Einstieg in das etwas komplexere Kiten ist bei entsprechenden Vorerfahrungen gegeben: Kids, die zuvor schon einmal ins klassische Surfen hineingeschnuppert haben, lernen die Grundtechniken des Kitens besonders schnell und können mit Lenkdrachen und Co. eine aufregende Steigerung erleben.